Premiere

Mussorgskys »CHOWAN- SCHTSCHINA« - Eine Inszenierung von Claus Guth

Am 2. Juni 2024 feiert Modest Mussorgskys CHOWANSCHTSCHINA Premiere an der Staatsoper Unter den Linden in einer Inszenierung von Claus Guth – der bereits mit gefeierten Produktionen wie DIE SACHE MAKROPULOS oder VIOLETTER SCHNEE an der Staatsoper zu erleben war. Unter der Leitung von Simone Young treten die Staatskapelle Berlin sowie der Staatsopernchor und der Kinderchor der Staatsoper auf. Darüber hinaus bietet die Neuproduktion außergewöhnlich viele Rollendebüts von Mika Kares, Stephan Rügamer, Marina Prudenskaya, Evelin Novak und Steve Davislim. Die Premiere war ursprünglich für den 7. Juni 2020 angesetzt und ist nun die letzte Produktion, die pandemiebedingt nachgeholt wird.

Mussorgskys CHOWANSCHTSCHINA, ein Werk des späteren 19. Jahrhunderts, führt hinein in die Welt eines religiösen Fanatismus und politischer Intrigen. Zwischen 1682 und 1689 wird Moskau zum Schauplatz brutaler Kämpfe um den Thron, in deren Ausgang der energische Zarewitsch Peter (als Zar später »der Große« genannt) die Macht übernimmt. Dem Komponisten und Librettisten ging es in seinem Volksdrama nicht um eine detailgetreue Nachbildung politischer Ereignisse, sondern darum, in einer Collage aus historischen Dokumenten »das Vergangene im Gegenwärtigen« darzustellen – eine Art Meditation über die Geschichte mit den Mitteln der Oper.

Durch Mussorgskys frühen Tod blieb CHOWANSCHTSCHINA unvollendet. Die Staatsoper spielt die von Dmitri Schostakowitsch fertiggestellte Fassung, ergänzt durch Igor Strawinskys effektvolles Finale.

Claus Guth, als Regisseur an einer konturierten Zeichnung der Figuren in ihren jeweiligen Lebenswelten interessiert, nimmt sich der Fragmentarik des Werkes an und stellt diese heraus, statt sie zu kaschieren. Den Gruppen der fanatischen »Altgläubigen«, der Strelitzen, der anarchistischen Einzelkämpfer und der überzeugten Zarenanhänger fügt er eine zeitlose Forscher:innengruppe hinzu, die die Bruchstücke des russischen Zarenreichs und der Oper selbst seziert.

Die Partien der drei Fürsten übernehmen Mika Kares und Stephan Rügamer, die als Iwan Chowanski und Wassili Golizyn debütieren, sowie Najmiddin Mavlyanov als Andrei Chowanski. Vladislav Sulimsky singt den Bojar Schaklowity und Taras Shtonda die Partie des Dossifei. Marina Prudenskaya ist erstmals als Marfa zu erleben und verkörpert damit die einzige fiktive Figur des Werkes, die die verschiedenen Stränge verknüpft. Außerdem debütieren Evelin Novak als Emma und Steve Davislim als Schreiber. Darüber hinaus sind Anna Samuil als Susanna, Roman Trekel als Warsonofjew, Andrés Moreno García als Kuska, Johan Krogius als Streschnew sowie Taehan Kim und Friedrich Hamel als Strelitzen zu erleben.

Es singt der Staatsopernchor, einstudiert von Dani Juris, sowie der von Vinzenz Weissenburger geleitete Kinderchor der Staatsoper. Als Choreografin wirkt Sommer Ulrickson, Christian Schmidt entwarf das Bühnenbild und Ursula Kudrna die Kostüme. Das Licht übernimmt Olaf Freese und Roland Horvath zeichnet für die Videoprojektionen verantwortlich.

Biografie von Claus Guth

Biografie von Simone Young

CHOWANSCHTSCHINA
Premiere am Sonntag, den 2. Juni 2024 um 17.00 Uhr | Staatsoper Unter den Linden
Weitere Vorstellungen am 6., 9., 13., 16. und 23. Juni jeweils um 18.00 Uhr

Zur Veranstaltungsseite gelangen Sie hier.

Eine Werkeinführung findet jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal statt.

Bei der Einführungsmatinee am Sonntag, den 19. Mai 2024 um 11.00 Uhr, geben Dramaturgie und Beteiligte der Produktion Einblicke in die Neuinszenierung. Die Veranstaltungsseite der Matinee finden sie hier.

Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.